Kritisch hinterfragt: wie nachhaltig sind wir wirklich?
nachhaltigkeit aus überzeugung oder marketinginstrument
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Kritisch hinterfragt: wie nachhaltig sind wir wirklich?
Die Frage nach der Daseinsberechtigung einer weiteren „nachhaltigen“ Schuhmarke ist wirklich berechtigt. Bei jeder Herstellung werden endliche Ressourcen verbraucht, zudem lebt unsere Wirtschaft und die Gesellschaft von Konsum und komplett ohne diesen zu leben ist weniger realistisch. Wir von Doghammer denken, es sich wichtig, dass Marken den Markt regulieren, die sowohl ökologische, ökonomische sowie soziale Werte vertreten und im Sinne dieser handeln. Dazu zählen auch faire Arbeitsbedingungen und –löhne in dem gesamten Produktionsprozess. Wir wählen unsere Materialien bewusst aus, vermeiden Überproduktion, beachten die Arbeitsbedingungen auf allen Ebenen sowie darauf, den gesamten weiteren Vermarktungsprozess so ressourcenschonend wie möglich zu gestalten. Große Marken können großes bewirken und daher ist es wichtig, Marken zu unterstützen, die im Hinblick der genannten Werte agieren.
Warum produziert ihr eure Schuhe in Portugal und nicht in Deutschland?
Portugal ist nicht nur ein wunderschönes Land mit sympathischen Menschen und gutem Essen, sondern auch bekannt für seine langjährige Tradition in der Schuhherstellung. Die familiengeführte Manufaktur fertigt in Handarbeit und achtet genauestens auf die Qualität sowie die ökologisch-nachhaltigen Gesichtspunkte. Neben der Tradition ist die Lage in Portugal unschlagbar. Die meisten verwendeten Materialien stammen selbst aus Portugal, wodurch die Lieferwege verkürzt und die Kommunikation vereinfacht wird. Sofindet man im Umkreis von 60 Kilometern jeden Lieferanten, der etwas um oder mit der Schuhherstellung zu tun hat. So beziehen auch wir einen Großteil der Materialien direkt von benachbarten Lieferanten und Steppereien. Ein weiterer Aspekt ist die strenge Beachtung internationaler Arbeitsrechte innerhalb der Produktion, von denen sich Doghammer durch regelmäßige Besuche selbst überzeugen kann.
Maximilian, Gründer von Doghammer: "Wenn ich ehrlich bin, hat das Thema "Klimaneutralität" für mich immer den faden Beigeschmack des im Mittelalter praktizierten "Ablasshandels". Vielleicht ist dies etwas überspitzt formuliert, aber der Grundsatz ist für mich der gleiche, wir kaufen uns von unserer Schuld frei. Natürlich sehen wir auch den positiven Aspekt der Klimaneutralität und einen möglichen Schritt in die richtige Richtung, den ist immer noch besser ein Projekt durch meine Zahlungen zu unterstützen, um anderswo CO² zu kompensieren. Bevor wir dies Geschäft aber eingehen, fassen wir uns an unserer eigenen Nase und stellen uns die Frage, wie können wir den generell erst einmal CO² in unseren Produkten und Transportwegen reduzieren. Wir haben das Gefühl, dass wir bei diesem Thema erst am "Fuße des Bergs stehen". Wenn wir nach allen Anstregungen merken, wir können diesen Berg nicht ohne den Kauf von Klimazertifikaten erklimmen, dann ist es so, aber wir haben im ersten Schritt bei uns selber reduziert und nicht von vornherein kompensiert."
Warum nehmen Doghammer an keinen Programm für den CO² Ausgleich teil?
Nachhaltige Schuhe produzieren und dann mit Leder und Gummi arbeiten - wie passt das zusammen?
Die Verwendung der Materialien Gummi und Leder wird oft kritisiert, da sie in der Ökobilanz nicht gut abschneiden. Trotz unseres nachhaltigen Ansatzes haben wir uns dazu entschlossen diese Materialien weiterhin zu verwenden. Grund ist, dass diese Materialien sehr langlebig und deshalb nachhaltig sind. Im ersten Schritt ist es für uns wichtiger, dass z.B. die Sohlen besonders langlebig sind. Sohlen aus pflanzlich basierten Materialien sind zwar nachhaltiger, jedoch weisen sie einen höheren Verschleiß im Vergleich zu herkömmlichen Gummisohlen auf. Auch das Material Leder besticht durch seine positiven Eigenschaften im Outdoor-Bereich. Hier achten wir streng darauf, nur Leder mit mindestens einem Silberstatus der Leather Working Group zu verwenden.
Ihr wollt die nachhaltigste und transparenteste Schuhmarke werden - warum sind eure Schuh nicht kompostierbar?
Ein Schuh besteht aus vielen verschiedenen kleinen Einzelteilen, die, um die nötige Langlebigkeit und Abriebfestigkeit aufweisen zu können, miteinander verklebt oder vernäht werden müssen. Bisher ist es uns noch nicht möglich, diese Teile voneinander zu trennen und zu recyceln oder wiederzuverwenden. Wir arbeiten aber weiter daran, Materialien auszuwählen, die sich wiederverwenden lassen. Zudem fokussieren wir uns darauf, unsere Schuhe so langlebig wie möglich zu gestalten, um so übermäßigen Konsum und entstehenden Müll zu vermeiden. Eines unserer Ziele ist es, jeden unserer Wanderschuhe wiederbesohlbar zu machen.
Konsum ist per se nie nachhaltig, braucht es da überhaupt noch eine weitere Schuhmarke?
Allein die Tatsache, dass Konsum per se nie nachhaltig ist, ist doch ein Totschlagargument, eine nachhaltige Schuhmarke wie Doghammer zu gründen. Aber warum haben wir es dann doch getan: Doghammer mit der Vision der transparentesten und nachhaltigsten Schuhmarke zu gründen. Diese und andere kritische Fragen haben wir uns als Unternehmen selbst gestellt, um unser Vision und unser Handel zu hinterfragen, zu reflektieren und als Basis für neue Entscheidungen zu nutzen.
Maximilian, Gründer von Doghammer, und Sathya, CSR Beauftragte bei Doghammer, haben sich den kritischen Fragen gestellt.
„ Achtung Side-Fact...
Wusstest du, dass 10 Sneaker von uns, den Korkanteil von etwa 200 recycelten Weinkorken enthalten und diese zusammen 1,6 kg CO² speichern. Erfahre mehr über unsere Cork Collect Challenge. “