
#0 Der Salzburger Almenweg – in 11 Tagen durch die Salzburger Alpen
#0 Wanderroute Planen – der Salzburger Almenweg in 11 Tagen
Mit Hund und Freund im Gepäck startete Linda 2018 ihre erste Hüttentour. Damals war das die Dreiländertour, unter anderem durch das Hochgebirge im Nationalpark Hohe Tauern. Schnell stand das nächste Ziel fest: Eine Wanderung durch die Salzburger Alpen. Da Lindas Freund nicht so begeistert vom Schlafen auf Hütten ist (zu laut, teilweise keine guten Betten, enger Hüttenschlafsack) hat sie sich für eine etwas andere Art der Hüttentour entschieden, nämlich für den Salzburger Almenweg. Bevor Linda euch von ihren persönlichen Erfahrungen berichtet, erfahrt ihr im ersten Teil des Tourenberichts, wie Linda sich auf die Überquerung der Salzburger Alpen vorbereitet hat und was ihr bei eurer Planung alles beachten solltet.
Was unterscheidet einen Almenweg von einer üblichen Hüttentour?
Bei einem Almenweg schläft man nicht auf Schutzhütten, wie z.B. vom DAV, sondern gemeinsam mit den Bewohnern auf Almen. Somit ist die Ausstattung etwas gemütlicher und es ist möglich, die oft kurzen Etappen des Salzburger Almenweg individuell zu kombinieren und an seine eigenen Bedürfnisse und Kräfte anzupassen. Man kann eben die ganze Tour von Pfarrwerfen (Nähe Bischofshofen), über Bad Gastein, Hüttschlag, Flachau, Zauchensee, Obertauern, Filzmoos (am Dachstein vorbei) und über Tennengebirge zurück zum Ausgangspunkt beim Hochkönig gehen und sich jeden Tag nur eine Etappe vornehmen. Das würde dann ganze 31 Tage dauern. Ich habe die Wandertour etwas gekürzt und mich mit Hund und Freund im Gepäck für 11 Tage in die Berge begeben.
Tipp: Bei einer Almenwanderung sollten nicht nur die einzelnen Etappen gut vorbereitet und individuell an eure Ausdauer angepasst werden. Auch eine Absprache mit den Bewohnern auf den jeweiligen Almen ist unabdingbar. So kann die Planung also etwas länger dauern.
Für wen ist der Salzburger Almenweg geeignet?
Das Praktische – und vor allem für Einsteiger sehr geeignete – ist die Tatsache, dass man am Salzburger Almenweg nur sehr selten im hochalpinen Gelände unterwegs ist. Im Durchschnitt lagen wir zwischen 1190m (Durchschnitt niedrigster Punkt) und 2041m (Durchschnitt höchster Punkt). Viele der Wege sind einfach (blaue Wandermarkierungen, z.B. Forstwege), oder leichte Bergwege (rote Wandermarkierungen). Somit ist der Salzburger Almenweg perfekt für Leute geeignet, die sich zunächst an das Gefühl gewöhnen wollen, einige Tage mit Rucksack unterwegs zu sein, ohne sich direkt in gefährliches, hochalpines Gelände zu wagen. Ebenso kann man so den Hund trainieren, oder überhaupt erst mal Erfahrungen sammeln.
Wir sind in den 11 Tagen in Summe 158,81 Kilometer gelaufen, haben 9.359 Höhenmeter nach oben und 6.172 nach unten gemeistert. Im Durchschnitt sind wir also 14,44 Kilometer gelaufen und haben dabei durchschnittlich 850 Höhenmeter rauf und 561 runter zurückgelegt. Das klingt für den ein oder anderen eventuell nach einer gemütlichen Halbtageswanderung, aber man darf einfach nicht vergessen, dass man einen Rucksack dabei hat. Vor allem wenn es warm ist, hat man das Gefühl, sich überhaupt nicht zu bewegen. Um wirklich Freude beim Wandern zu haben, solltet ihr also mit weniger Kilometern und Höhenmetern planen, als beim normalen Wandern.
Der Salzburger Almenweg ist perfekt für Leute geeignet, die sich zunächst an das Gefühl gewöhnen wollen, einige Tage mit Rucksack unterwegs zu sein, ohne sich direkt in gefährliches hochalpines Gelände zu wagen
Die einzelnen Etappen unserer 11 Tagestour:
Als Erstes möchte ich euch die Übersicht über die Etappen geben. Auf Bergfex findet ihr die Tracks dazu. Die ausführliche Beschreibung der einzelnen Tagesetappen findet ihr in den jeweiligen Kapiteln.
Tag | Start | Ziel | Distanz | Anstieg | Abstieg | Niedrigster Punkt | Höchster Punkt |
1 | Dientalm | Goldegg | 16,45km | 639m | 1.144m | 860m | 1.913m |
2 | Goldegg | Kögerlalm | 10,17km | 756m | 245m | 648m | 1.368m |
3 | Kögerlalm | Präuaualm | 12,42km | 866m | 418m | 1.368m | 1.948 |
4 | Präuaualm | Biberalm | 7,24km | 382m | 432m | 1.768m | 2.140m |
5 | Biberalm | Bad Hofgastein | 13,6km | 1.292m | 692m | 848m | 2.026m |
6 | Bad Hofgastein | Bad Gastein | 13,01km | 677m | 787m | 1.080m | 1.826m |
7 | Bad Gastein | Oberharbachalm | 13,8km | 1.037m | 479m | 1.037m | 2.052m |
8 | Hüttschlag | Draugsteinalm | 9,52km | 838m | 63m | 960m | 1.735m |
Optional: | Tappenkarsee und zurück | 6,32km | 469m | 443m | 1.794m | 2.042m | |
9 | Draugsteinalm | Unterwandalm | 13,97km | 540m | 762m | 1.574m | 2.135m |
10 | Unterwandalm | St. Johann im Pongau | 15,4km | 778m | 397m | 585m | 1.745m |
11 | St. Johann im Pongau | Dientalm | 17,91km | 1.085m | 310m | 569m | 1.525m |
Gesamt | 149,81km | 9359m | 6172m | ||||
Durchschnitt | pro Tag | 14,44km | 850m | 561m |
Nachdem wir unsere Etappen geplant und uns bei einigen Almen angemeldet haben, konnte es Ende Juni dann endlich losgehen. Wie unsere erste Etappe von der Dientalm bis zum Gasthof Pesbichl in Goldegg verlaufen ist, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.
… und hier ein paar erste Impressionen der Wanderung


Der Text und die Bilder kommen von Linda Salomo www.mountainbalance.de
Danke vielmals an dieser Stelle, Linda!
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